Maria Magerl und Roberto Rossi leben in Wien und sind die Delegierten der Fokolar-Bewegung in der ‚DACH‘-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz). Sie begrüßen die Initiative und sind in intensivem Austausch mit den Engagierten. „Das ist nicht immer leicht und schon bei den ersten Gesprächen, die wir leider nur als Video-Schaltung machen konnten, wurde deutlich, wie sehr wir noch alle im Lernprozess sind. Das fängt bei der Sprache an, die so schnell ungewollt gegenseitig verletzend ist und drückt sich oft aus in großer Unsicherheit, dem Gefühl, auf Glatteis zu gehen“ gesteht Maria Magerl ein.
Und Roberto Rossi ergänzt: „Wir lernen, sensibler zu werden, den Mut zu haben, Fehler im Umgang miteinander einzugestehen, Missverständnisse oder Verletzungen, aber auch unterschiedliche Meinungen zu einzelnen Themen nicht zwischen uns stehen zu lassen, sondern anzusprechen und einander zu erklären“. Im ersten Austausch mit der Gruppe war die Frage aufgekommen, ob es eine eigene Ansprechperson für queere Menschen in der Fokolar-Bewegung geben könnte. Sie könnte sowohl ein offenes Ohr haben für diejenigen, die in der Fokolar-Bewegung Verletzung und Ausgrenzung wegen ihrer sexuellen Identität erlebt haben, als auch bei allen Planungen und Programmen Menschen mit queerem Hintergrund vertreten und sie als Mitgestaltende sichtbar und präsent machen.
„Es wäre schön, wenn es diese Person gar nicht bräuchte, weil jeder sich zu Hause und respektiert fühlt“, bemerkt Roberto Rossi.
Und so nutzen die bisher etwa 20 Mitglieder der Initiative jede Gelegenheit, von ihrem Engagement zu erzählen, von ihren Erfahrungen als Menschen mit queerem Hintergrund oder deren Freunde und Familie zu berichten: in den verschiedenen Gruppen und Kreisen, bei Veranstaltungen, lokalen und überregionalen Begegnungen, in den internen Newslettern und medialen Austauschforen. „Bisher kam vor allem positives Feedback, wir stoßen in unseren eigenen Reihen auf offene Ohren und Herzen“, berichtet Kiki. Interessierte melden sich, informieren sich auf der eigens gegründeten Plattform und nehmen am Austausch in Video-Meetings teil. Die wachsende Sichtbarkeit trägt auch zu mehr Gespräch miteinander bei.